Eine zweimal sehr gut besuchte Bergkirche in Siedelsbrunn, ein Publikum das am Ende eine Zugabe forderte, ein Dirigent der mit der Leistung seiner Chöre sehr zufrieden ist, und ein Pfarrer und Hausherr, der sich darüber freute, dass nach Jahren der Entbehrung endlich wieder ein Konzert der einheimischen Chöre stattfinden konnte – das alles zeigt, dass es am Freitag- und Samstagabend nur frohe Gesichter in der Bergkirche in Siedelsbrunn gab. Denn die Chorgemeinschaft Siedelsbrunn, bestehend aus dem Kirchenchor Siedelsbrunn und der Harmonie Siedelsbrunn unter der Leitung von Oliver Fath hatte zum etwas anderen Adventskonzert in die Bergkirche eingeladen. Zur Aufführung kam das Gospeloratorium „There is a Light“ von Lorenz Maierhofer.
Ansteckende Stimmung
Hausherr und Pfarrer Jörg Michas blickte bei seiner Begrüßung an beiden Abenden auf gut gefüllte Bänke in seiner Kirche. Oliver Fath führte das Publikum kurz in das Werk ein. Das Gospeloratorium wurde im Jahr 2009 komponiert und etliche Male umgeschrieben. Die Chorgemeinschft Siedelsbrunn sang die jüngste, aktuellste Version mit Rezitativen und Sprecher. Das Werk wird auf Deutsch, Spanisch und Englisch gesungen. Das Oratorium benutzt bekannte Gospel-, Spiritual- und Volksmelodien aus Spanien und verbindet diese mit der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukas-Evangelium. Es ist bewusst akustisch gehalten- ohne weitere Verstärkung, lediglich mit Klavier-Begleitung und Percussion-Elementen ergänzt. Dann legten die Sängerinnen und Sänger musikalisch los. Seit August haben die Chöre hart und intensiv geprobt, auch wenn es zuweilen anstrengend gewesen sei, wie Chorleiter Fath verrät. Die Chormitglieder hatten bei ihrem Auftritt sichtlich Freude – ihre positive Stimmung sprang auch aufs Publikum über. Bereits zur Halbzeitspause belohnte dieses das Engagement mit reichlich Applaus. Auch der zweite Teil bot eine lockere musikalische Darbietung. Immer wieder wechselte sich Musik mit Erzähleinlagen ab. Sprecher Erwin Siefert trug die Weihnachtsgeschichte, die er ins „Ourewällerische“ übersetzt hatte, den Konzertgästen vor. Die musikalische Leistung der Chorgemeinschaft lies auch im zweiten Konzertteil nicht nach.
Das Publikum stimmt ein
Am Ende freuten sich die Chöre über viel Applaus, bei dem es das Publikum nicht mehr auf den Stühlen hielt. Klar war, dass sie um eine Zugabe nicht herumkommen würden. Diese endete mit einem gemeinsamen „O du fröhliche“ bei dem auch die Konzertbesucher mit einstimmten. Hausherr und Pfarrer Jörg Michas im Nachgang: „Ich freue mich, dass so viele Gäste den Weg in die Bergkirche gefunden haben. Nach Jahren der Pandemie konnten wir endlch mal wieder ein Konzert veranstalten.“ Auch Chorleiter Fath bilanziert: „Wir haben rundherum ein großartiges Konzert erlebt.“
Quelle: Odenwälder Zeitung / 11.12.2023 / Bild: Fritz Kopetzky